Aderlass
Aderlass nach Hildegard von Bingen
Aderlass ist ein
uraltes klassisches Therapie – und Heilverfahren, das bereits im Altertum
angewandt wurde und einen hohen Stellenwert hatte (Hippokrates).
Für den
Hildegardschen Aderlass, der strikt nach stellarer Konstellation – nämlich in
den sechs Tagen nach Vollmond durchzuführen ist, in ruhender Lage – sind in der
Armbeuge drei Venen zur Auswahl, die auch nicht dem Zufall überlassen wird:
„…man muss wissen, dass in der Kopfader (vena cephalica) mehrere Säfte fließen
als in der Mittelader (vena
mediana) und der Leberader (vena hepatica).
Daher ist es gesünder, wenn die Blutentziehung öfter an der Kopfader
vorgenommen wird” (Causae et Curae, 121, 35).
Nach Punktion der Vene, die
mit einer dicken Einwegnadel (1,2 – 1,8 mm) durchgeführt wird, muss das Blut
frei über den Schlauch in das Auffanggefäß fließen und man beobachtet die
Blutfärbung, die von sehr dunkel nach Rot umschlägt. Es wird maximal 180 ml –
200 ml entnommen !
Der hohe therapeutische und kurative Wert des
Hildegardschen Aderlasses liegt darin, dass es sich hierbei um ein
„bluthygienisches Verfahren zur Entgiftung, Immunstimulierung und Regulierung
der Körperfunktionen handelt, bei dem nur das unreine (schlackenreiche) Blut
entzogen wird“ (Dr. Ewald Töth, Baden bei Wien).